„Wir holen uns nie wieder einen Hund!“,
war nach dem Gang über die Regenbogenbrücke unseres ersten Hundes Stups die allgemeine Stimmung in der Familie. Eine Woche später kam Rex...
Rex war aus dem nahegelegenem Tierheim und entgegen seines voluminösen Namens, den er augenscheinlich wegen seiner Schäferhund-Fellfarbe erhalten hatte, ein recht kleiner Hund. Ich mag es ja,
wenn kleine Hunde sehr kräftige Namen haben. „Brutus“, oder „Zeus“ für einen Chihuahua, sowas hat was. :D
Rex war durch den Aufenthalt im Tierheim etwas verzogen, was wir jedoch schnell in den Griff bekamen. Auch mussten wir sein Vertrauen in Menschen erst langsam wieder herstellen. Keiner wusste
genau, wo er vorher gewesen war und was er durchgemacht hatte.
So entwickelte sich Rex nach und nach zu einem treuen Familienmitglied. Sein Bewegungsdrang war enorm. Am liebsten spielte er natürlich draußen auf Wiesen, im Wald und, wie könnte es anders sein, an Hundestränden.
Ins Wasser rennen, zurück in den Sand springen, sich herumwälzen, einmal den Strand hinauf und wieder hinab, abbremsen und wieder ins Wasser. Wie schmal doch so ein Hund werden kann, wenn sein Fell nass wird?
Wir wohnten jedoch nicht am Meer und mussten für einen solchen Familienstrandbesuch mit dem Auto dorthin fahren. Und das mochte Rex so gar nicht. Also nicht, dass er Angst gehabt, oder sich gesträubt hätte in den Wagen einzusteigen. Nein, das lief immer prima. Aber so nach einer Stunde Fahrt ging es los.
Rex stand im abgetrennten Kombi-Kofferraum langsam auf. Seine Ohren hingen herunter. Sein Blick ging unruhig nach links und rechts. Leichte Hicksgeräusche ertönten und dann übergab er sich recht lautstark auf den Kofferraumteppich.
Wir mussten am nächsten Rastplatz anhalten und kaum dass der Wagen stand, regte sich wieder Leben in dem kleinen Hund. Er hüpfte froh aus dem Kofferraum und hatte anscheinend Hunger. Nachdem das
Auto so gut es ging wieder gesäubert war, Rex etwas aus seiner Hundetrinkflasche getrunken hatte und wieder an seinem Platz
war, ging die Reise weiter….also eine halbe Stunde, denn dann würgte der Hund erneut.
So etwas hatten wir noch nicht gehabt. Anscheinend wurde Rex „seekrank“, bzw. vertrug das Autofahren einfach nicht. So probierten wir bei der nächsten Fahrt, dem Hund vorher nichts zu
fressen zu geben. Nichts im Magen, also kann auch nichts raus, meinte mein Vater. Das half dann jedoch auch nicht. Eine Stunde Fahrt, Hund göbelt irgendetwas undefinierbares, das Auto säubern,
weiter.
Als nächste Option versuchten meine Eltern es bei der folgenden Autofahrt mit „Liebe“. Also wenn der Hund nun näher beim Menschen sei, vielleicht fühlte er sich dann wohler und der Würgereiz
würde „mit Liebe“ unterdrückt. Somit kam Rex in den Beifahrerfußraum zu meiner Mutter, die ihn während der Fahrt beruhigend und stetig streichelte. Das Resultat war, dass Rex ihr schon nach 45
Minuten auf den Fuß…Ihr wisst schon.
Da wir gerade auf der Durchfahrt eines Ortes waren, hielt mein Vater mit unserem Kombi auf dem Fußgängerweg, um den Fuß meiner Mutter und den Wagen zu säubern. Hinter uns hielt ein Wagen mit zwei
Polizisten, die den erleichterten (angeleinten) Hund aus der Beifahrertür sprangen sahen.
Die Beamten wollten nur fragen, ob alles in Ordnung sei, verwiesen aber in dem Zuge auf den Kombi-Kofferraum mit dem Abtrennnetz, wo Rex eigentlich hin gehörte. Wir unterließen lange Erklärungen
und folgten den Anweisungen.
Denn hier sind wir beim eigentlichen Thema, welches meine Eltern neben allen Liebesbemühungen und bis auf den Transport im Beifahrerfußraum, intuitiv schon richtig gemacht hatten. Die Regeln für
das Autofahren mit Hunden.
Regeln für das Autofahren mit Hunden:
1.) Vor Antritt der Fahrt eine große Gassirunde gehen. Das hilft Deinem Hund sich zu erleichtern und müde zu werden. So entspannt er sich während der Fahrt und schläft vielleicht sogar ein.
2.) Regelmäßige Pausen einlegen. Spätestens nach 2 Stunden Fahrt rasten. Gerne auch etwas abseits von der Autobahn, so dass Feldwege
erreichbar sind. Während der Rast, sich mit Deinem Hund ein wenig bewegen (Kotbeutel nicht vergessen). Die
Bewegung tut Dir nach dem langen Sitzen im Auto übrigens auch ganz gut.
3.) Ausreichend Wasser zum Trinken mitnehmen. Etwas zu fressen für die Fahrt an sich muss nicht zwingend sein, da Hunde ein paar
Stunden auch ohne Futter auskommen können.
4.) Eine gute Ladungssicherheit gewährleisten. Es gibt Anschnallgeschirre, zum einklicken in den Anschnallgurt. Trennnetze für den
Kofferraum sind auch gut. Jedoch, auch wenn es Platz in Anspruch nimmt, eine verschließbare Hundebox, quer zur Fahrrichtung installiert, ist die sicherste Möglichkeit für Deinen Liebling zu
reisen. Dann könnte auch noch einiges an Gepäck mit, da Dein Hund in seiner Box einen eigenen sicheren Bereich hat. Schau dazu mal hier beim ADAC.
5.) WICHTIG: DEINEN HUND, BEI AUCH NUR ANSATZWEISE WARMEN TEMPERATUREN, NIEMALS ALLEINE IM AUTO LASSEN!
Hierzu bitte diesen Link von TASSO durchlesen oder das folgende Video anschauen:
Bezüglich Rex und seiner Reiseschwierigkeiten war die Lösung der Tierarzt. Wir schilderten ihm die Situation und alle fehlgeschlagenen Versuche, mit Rex in den Urlaub zu fahren, ohne dass sich
dieser übergab. Nachdem der Hund einmal gründlich durchgecheckt wurde, um andere Ursachen auszuschließen, wurde klar, dass Rex kerngesund war und nur das Autofahren an sich nicht vertrug. Auch
lebte dieser Hund extrem im Hier und Jetzt und erinnerte sich im Nachhinein nicht an die schlechte Erfahrung des Autofahrens. Denn er sprang jedes Mal wieder freudig ins Auto.
Somit bekam Rex ein Medikament gegen die Reisekrankheit. Dieses war genau auf ihn und seine Größe zugeschnitten und entspannte ihn sichtlich. Er lag nun während der Fahrt ruhig auf seiner
Reisedecke hinter dem Trennnetz im Kombi-Kofferraum, schaute aus den Fenstern und wartete geduldig auf die einhergehenden Rastpausen und letztendlich auf den lang ersehnten Strandbesuch.
Liebe Grüße,
Dein hundestrand-Team
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